Auftaktveranstaltung - STAMMBACH INNEN LEBEN

Ankommen und Informieren

Unter dem Motto „Gestalte dein Stammbach“ fand am 25.06.2022 die Auftaktveranstaltung des städtebaulichen Quartiersmanagement statt. „Ein sperriger Begriff“, stellten gleich zu Anfang die Teilnehmenden fest. „Umsetzungsmanagement“ trifft die für drei Jahre angedachte Begleitung der Maßnahmenumsetzung in Stammbach besser.

Gemeinsames interaktives Arbeiten am 3D-Modell

Mit einem begehbaren 3D-Modell des Rathausquartiers im Maßstab 1:50 konnten die Teilnehmenden sich leicht in der derzeitigen Situation wiederfinden. Dieses Modell besteht aus einer Bodenplatte mit dem Grundriss des Rathausquartiers und den umliegenden Straßen sowie den einzelnen Gebäuden als Holzklötze, unterschieden nach Haupt- und Nebengebäuden (unterschiedliche Höhen) und nach Gebäuden, die entsprechend des Städtebaulichen Rahmenplans abgebrochen werden (farblich dunklere Ausführung). Darüber hinaus gibt es die Ersatzneubauten aus den im Städtebaulichen Rahmenplan verankerten Maßnahmen als „Extra-Bausatz“ in einer weiteren Farbe, so dass auch verschiedene Szenarien im Modell dargestellt werden können. Dieses Modell wird als Arbeitsmaterial in den Bürgerwerkstätten sowie für alle weiteren Gelegenheiten, bei denen eine Veranschaulichung dienlich ist, eingesetzt.


Zunächst wurden die Gebäude der Anwesenden, die gemeindlichen und die leerstehenden Immobilien markiert. Daraus ergab sich schnell, dass eine Passage aus dem ISEK 2006 aktueller denn je ist:
„Entscheidend für die Attraktivität von Stammbach wird es sein, dass es gelingt, einzelne Bereiche im Innenbereich von Stammbach nicht veröden zu lassen. Leerstehende Bausubstanz, v.a. am „Oberen Markt“, wo in den nächsten Jahren ein Generationenwechsel ansteht, darf nicht überhandnehmen. Stammbach muss ein Konzept entwickeln, so dass im Innenort ein attraktives Wohnen – sei es für Jung oder Alt – möglich wird.“


Nach einer kurzen Einführung zum Thema Städtebauförderung und die Instrumente ISEK, Städtebaulicher Rahmenplan und Quartiersmanagement, wurde das geplante Vorgehen und die Möglichkeiten, sich in den Prozess einzubringen für das erste Jahr des Quartiersmanagements vorgestellt. Die angedachten Maßnahmen aus dem ISEK und Rahmenplan wurden dann anschaulich am 3D-Modell dargestellt.

Über negative Assoziationen zu positiven Entwicklungspotentialen - die "Kopfstandmethode"

Nach der Mittagspause widmete sich die Veranstaltung der Frage: „Was braucht es, damit das Rathausquartier lebendiger Bestandteil des „Familienparadieses Stammbach“ wird?“
Dazu wurde zunächst im Plenum gesammelt, wie das Rathausquartier in Bezug auf dieses Ziel derzeit von der Bürgerschaft erlebt wird („Das Rathausquartier als Teil des „Familienparadieses Stammbach“ ist für mich im Moment ...“).


Anschließend wurde mit der Kreativitätstechnik „Kopfstandmethode“ gearbeitet: „Was müssen wir tun, damit das Rathausquartier noch unattraktiver wird?“. Zu dieser Fragestellung wurden in drei Kleingruppen Gedanken gesammelt, mit welchem Verhalten und mit welchen Maßnahmen die derzeitige Situation sich noch zuspitzen würde. Durch diese Umdrehung der Blickrichtung sollte zunächst die Dringlichkeit der aktuellen Situation und ihre Konsequenzen ins Bewusstsein rücken. Es wurden eine ganze Reihe an Ideen zusammengetragen, aus denen sich konkrete vorhandene Bedarfe und wünschenswerte Qualitäten für die Ortsmitte von Stammbach abgeleitet wurden.
 

Es gibt keine Denkverbote

Im Anschluss wurde die Frage gestellt: „Wie können genau diese Lösungen vermieden werden?“ Ziel war es, die Kreativität anzuregen, um Ideen jenseits der gängigen und naheliegenden (und ggf. bereits vorhandenen) Lösungsansätze zu den identifizierten Bedarfen Wünschen zu generieren. Hierzu wurde erneut in Kleingruppen mit neuer Zusammensetzung gearbeitet.
Die auf diese Weise entwickelten ersten konkreten Ideen, welche Funktionen und Nutzungen für die Entwicklung neuer Gebäude im Rathausquartier wünschenswert wären. Diese Aufstellung soll als Grundlage in die weiteren Konkretisierungen der Maßnahmen einfließen. Dazu soll in einer weiteren Bürgerwerkstatt an konkreten Prototypen gearbeitet werden.
 
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde ein Feedback der Teilnehmenden erbeten. Dieses fiel bei allen sehr positiv aus. Besonders das Modell wurde als sehr unterstützend empfunden, da es hilft, sich die räumliche Situation wie auch mögliche Planungen vorstellen zu können. Die Menschen identifizieren sich so schneller mit der der Problematik, die über die Jahre schon zur „Gewohnheit“ geworden ist. Indem sich die Menschen schneller konkrete Vorstellungen machen können, kann auch das gemeinsame Gestalten schneller zu konsensgetragenen Lösungen führen.
Aus der Sicht der Moderatoren und der Vertreter der Marktgemeinde war die Veranstaltung sehr erfolgreich. Wünschenswert wäre es, wenn zu den folgenden Veranstaltungen noch mehr Bürgerinnen und Bürger gewonnen werden könnten und insbesondere auch die Mitglieder des Marktgemeinderates noch zahlreicher teilnähmen.